Die erste Woche mit einem Welpen
Vor einer Woche habe ich meinen Zweithund bei der Züchterin abgeholt. Nachdem ich über ein Jahr nach einer passenden Australian Shepherd Hündin gesucht hatte und nicht fündig wurde. ist es nun eine Border Collie Hündin geworden. Also wieder wie beim ersten Hund alles was ich nicht wollte 😂 Nicht die Rasse die ich wollte, dreifarbig anstatt schwarzweiss und Kurzhaar anstatt Langhaar. Dafür ist sie vom Charakter her ein Traum und um Welten einfacher als mein Ersthund.
Aber fangen wir vorne an. Natürlich startete alles mit einem Besuch bei der Züchterin. Dort lernte ich die Welpen und die Mutter kennen. Mir ging es hauptsächlich darum, ein Gefühl für den passenden Welpen zu bekommen. Da die Welpen bereits 7 Wochen alt waren, konnte man das sehr gut beurteilen. Dann brauchte ich aber noch ein paar Wochen Vorbereitungszeit und 4 Wochen später war ich bereits zur Abholung bei der Züchterin. Die kleine Maus hatte sich von einem Meerschweinchen bereits in einen schlaksigen kleinen Hund verwandelt 😄
Im Auto hatte ich bisher eine Trennwand mit Tür. Somit konnte ich einfach auf der anderen Seite der Trennwand ebenfalls eine Tür installieren und zwar etwas versetzt, so dass die daraus entstehende Box noch relativ klein ist und der Welpe nicht herumgeschleudert wird. Zudem kommt da ein Hundebett mit hohem Rand rein, das auf allen Seiten viel Halt gibt:

Die schwarze Kiste wanderte natürlich noch nach vorne vor der ersten Fahrt mit Welpe. Die Tür hat sich leider als etwas zu schmal erweisen, deswegen musste ich sie provisorisch verlängern. Da werde ich noch eine neue Tür kaufen, die breiter ist. Der Vorteil an diesem Setup ist, dass ich die Tür Stück für Stück nach vorne verschieben kann wenn die Kleine grösser wird. Der Nachteil ist, dass es keine Hundebox ist, die bei einem Unfall schützt. Deswegen möchte ich langfristig auf eine andere Alternative umsteigen.
Die Kleine hat die zwei Stunden Fahrt völlig problemlos gemeistert.

Zuhause haben wir dann erst mal gechillt, bis am Abend der andere Hund vom Hundesitter zurück kam. Das erste Kennenlernen war ziemlich stürmisch und die kleine Fay war etwas eingeschüchtert. Später hat sich das dann aber beruhigt und die beiden verstehen sich seither sehr gut.
Mit den Katzen braucht es noch deutlich mehr Zeit. Hier habe ich es so eingerichtet, dass die Katzen ihren abgetrennten Bereich direkt hinter der Katzentüre haben, wo sie Futter, Wasser und ein Klo finden. Das heisst sie können in Ruhe rein und raus, ohne dass ein Hund sie bedrängen kann. Den Bereich habe ich durch eine Gittertür abgetrennt. Nachts bin ich mit den Hunden im Schlafzimmer und sperre die Katzen ein, indem die Katzentür nur noch von aussen offen ist. Das mache ich, damit die Katzen trotzdem noch genug Futter fressen und auch nicht die Nachbarn nachts terrorisieren, da sie gern mal in andere Häuser einbrechen und die dortigen Katzen dann nicht erfreut sind – die Menschen dann dementsprechend von dem Tumult mitten in der Nacht ebenfalls nicht… Tagsüber sind die Katzen meist draussen, gerade bei dem warmen Wetter.
Am zweiten Tag war ich direkt mit beiden Hunden an einer Party bei Freunden, die zum Glück einen grossen eingezäunten Garten haben. Das war super, weil ich die Hunde so erstens nicht nonstop beaufsichtigen musste und zweitens hätte ich auch nach 5min wieder gehen können, falls es für Fay zu stressig gewesen wäre. Aber sie war ganz entspannt, hat sich mit ihrem Kauknochen unter eine Bank verzogen und ist ab und zu eine Runde gelaufen um alle zu begrüssen.

Am Montag war dann das erste Training, wo ich sie mit dabei hatte. Das Ziel war, dass sie die Trainingsplätze erstmal nicht mit Aufregung verbindet. Das hat sie grossartig gemacht und konnte nebenbei auch noch das erste Mal Velofahrer, Kinderwagen und andere Hunde hinter dem Zaun kennenlernen. Meist reagierte sie erst unsicher und hat gebellt, liess sich aber mit Ansprechen und Leckerli sofort davon abbringen und das zweite Velo war dann schon fast kein Thema mehr.
Während ich anleitete, hatte Fay dafür auch willige Babysitter, was natürlich auch sehr half 😁

Am Ende durfte sie auf der Wiese noch mit den anderen Hunden frei laufen und auch das hat sie grossartig gemacht. Natürlich auf typische Border Collie Art, aber die anderen Hunde sind alle sehr sozial und haben sich davon nicht beeindrucken lassen.
Am Dienstag hatte ich dann selbst Training mit Merlin und Fay musste am Rand warten, das fand sie weniger lustig und hat etwas gejammert, wenn ich zu weit weg ging. Aber auch hier war die Welt wieder in Ordnung, sobald sich jemand als Babysitter engagiert hatte 😄
Die beiden Hunden finden zuhause auch immer mehr zueinander, nur bei Kauknochen gibt es manchmal noch kurz Knatsch. Ansonsten spielen sie ganz toll miteinander. Natürlich kommen auch die Ruhephasen nicht zu kurz, darauf achte ich sehr.
Die Stubenreinheit wird besser, aber es passiert immer noch fast täglich ein Unfall. Zu 90% macht sie jedoch draussen und hat das grundsätzlich auch schon kapiert. Wenn ich sie rausbringe, pinkelt sie immer sofort. Auch auf dem Spaziergang hat sie bereits gepinkelt oder gekotet, aber da ist sie meistens noch etwas zu sehr abgelenkt.
Insgesamt war die erste Woche genauso, wie man sie im Idealfall erwarten würde. Mit den noch typischen Welpenproblemen, aber es zeichnet sich jetzt schon ab, dass sie mal ein ganz toller Hund wird wenn nicht noch etwas richtig schief läuft.
Jedenfalls ist hier jetzt deutlich mehr Action in der Bude! 😆